Arbeiten im Ausland
Heutzutage sollte jederman froh sein -wo immer er auch zu Hause ist- eine feste Anstellung zu haben. Aber gerade darin liegt das Problem: es wird immer schwieriger, fest angestellt zu werden.
Meine persönliche Erfahrung:
Als ich 18 war wurde mein Vater nach Italien versetzt, ich lernte italienisch, legte das Abitur ab, studierte Fremdprachen an einer italienischen Universität und arbeitete nebenher als Dolmetscherin, Übersetzerin, in den Semesterferien an der Rezeption eines Hotels. Doch eine feste Stelle wurde mir nie angeboten. Nach dem Studium probierte ich es, als Sekretärin bei Firmen zu arbeiteten, die haupsächlich mit Deutschland handelten und wo meine mittlerweile perfekten Ialienisch- und auch Deutschkenntnisse gefragt waren, aber auch hier klappte es aus verschiedenen Gründen nicht.
Auch nach dem Studium hatte ich das Dolmetschen und Übersetzen nicht aufgegeben, aber nach einiger Zeit war ich es leid, immer auf der Suche nach einem Job zu sein: Ich wollte mehr Sicherheit.
Deutschlehrerin in Italien
Nach einigen Monaten rief mich das italienische Gymnasium an, an dem ich das Abitur abgelegt hatte und bot mir eine Stelle als Lektorin an -es war zwar nur eine Zeitanstellung bis Ende des Schuljahres, auch nicht besonders gut bezahlt, aber ich nahm die Stelle an, mit der wahnen Vorstellung, irgendwann mal fest angestellt zu werden. Ich ging an die Univesrität zurück, zahlte fast 3.000 Eure Studiengebühren um einen Weiterbildungkurs zu besuchen, der mir die Karriere als Deutschlehrerin sichern sollte, aber nur wann?
Nun bin ich vierzig und bin jedes Jahr in der Zeit, in der die Schüler Ferien haben –hier in Italien dauern die Sommerferien über 2 Monate- arbeitslos gemeldet. Auf eine feste Anstellung vom Staat werde ich nach der Lage der Dinge noch Jahre warten müssen.
Die richtige Berufswahl
Ob man nun im In-oder Ausland arbeiten möchte, es ist wichtig, sich früh genug für einen Beruf oder zumindest einen Bereich zu entscheiden, in dem man sich später mal verwirklichen will. Alles mal ausprobieren, querfeldein alles annehmen, was einem angeboten wird, ist immer mit Zeitverlust in Verbindung bringen.
Wenn man im Ausland arbeiten möchte, reicht es außerdem nicht nur, die Landessprache zu beherrschen, sondern man sollte auch die Lage der Dinge gut kennen. Man sollte sich unbedingt erkundigen, ob der Beruf, den man in dem Land der Wahl anstrebt, auszuführen, Zukunft hat, oder ob es eher eine brotlose Arbeit ist. Lehrer gehört yum Beispiel in Italien zu den schlecht bezahltesten Berufen. Hätte ich das vorher gewusst..!